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Schüler der 9. und 10. Klasse unserer Sekundarschule gestalten Ausstellung über ihre Eindrücke beim Besuch der KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Juliane Schlag (2. v. l.) und Carl-Ludwig Morgner (l.) geben Erläuterungen zur Ausstellung und schildern ihre Eindrücke. 

(1) Plakat zur zynischen Parole der Nationalsozialisten überm Lagertor.
(2) Gedanken von Auschwitz-Besuchern.

Erschienen am 20.06.2013, Naumburger Tageblatt, Foto: Torsten Biel

Dokumente des Unfassbaren

AUSSTELLUNG Exposition im Stadtmuseum „Hohe Lilie“ berichtet über erschütternde  Eindrücke eines Besuchs Naumburger Schüler in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz.

VON ROLAND LÜDERS

NAUMBURG – „Während der Besichtigung des Konzentrationslagers habe ich die Eindrücke erst einmal nur aufgenommen. Erst am Abend kamen dann die Emotionen.“ So beschreibt Juliane Schlag von der Freien Schule im Burgenland ihre Gefühlslage während des Besuches der Gedenkstätte im ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Sie gehört zu den Mitgestaltern einer Ausstellung mit dem Titel“Ausch witz – Begegnung mit der deutschen Vergangenheit“, die die Schule derzeit im Stadtmuseum „Hohe Lilie“ zeigt.

Nach einer Exposition im Veranstaltungsraum „Mitteldeutsche“ unserer Zeitung in der Salzstraße vor zwei Jahren ist das nun schon die zweite Präsentation, die von Schülern nach einem Besuch des nahe der heutigen polnischen Stadt Oswiecim gelegenen früheren Konzentrationslagers gestaltet wurde. Vorausgegangen war im Frühjahr eine viertägige Fahrt von Jugendlichen der 9. und 10. Klasse unter Leitung von Geschichtslehrerin Anett Herrmann. Nun sind solche Bildungsreisen an sich nichts ungewöhnliches.

Doch die Gruppe aus der Freien Schule, das würdigte auch Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper zur Ausstellungseröffnung, ist über die Erweiterung ihrer eigenen Geschichtskenntnisse noch einen großen Schritt hinausgegangen. Mit der Gestaltung der Ausstellung haben sie ein düsteres Stück deutscher Vergangenheit aufgearbeitet. Die Schüler vermitteln so ihre Erfahrungen an die Besucher der „Hohen Lilie“ weiter und tragen damit auch zur Bereicherung des Angebots des Stadtmuseums bei.

Die Ausstellung veranschaulicht, wie die Schüler sich dem Thema genähert haben und wie hilflos junge Menschen heute der unvorstellbaren Gewalt und Grausamkeit des Geschehens gegenüberstehen. „Wir haben das präsentiert, was den nachhaltigsten Eindruck bei uns hinterließ“, beschreibt Juliane Schlag, die noch mit sichtbarer Erschütterung auf die Tage in Auschwitz zurückblickt. Vor Ort machten die Schüler Aufnahmen für eine Fotodokumentation, die auf einem großen Monitor als Dia-Schau zu sehen war, und erhielten die Gelegenheit, mit einem Zeitzeugen zu sprechen.

In der in drei Bereiche gegliederten Ausstellung sind nicht nur Schautafeln über dass Leben und Sterben in den einzelnen Teillagern, so im Todesblick 11 zu sehen. Ebenso stehen mit Fotos und biografischen Daten auch diejenigen am Pranger, die für das unfassbare Verbrechen verantwortlich sind, Himmler, Heydrich, Goebbels, Göring oder KZ-Kommandant Höß.

BIRKENAU

Massenmord in den Gaskammern

Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau (Lager II) war in der Nazizeit das größte deutsche Vernichtungslager. Es wurde 1941 errichtet und ist heute das Symbol für den Holocaust. Von den mehr als 5,6 Millionen Opfern dieses Massenmords wurden etwa 1,1 Millionen Menschen, darunter eine Million Juden, in Birkenau umgebracht. Ein Großteil der Opfer wurde in den Gaskammern mit dem von den IG Farben hergestellten Gift Zyklon B ermordet. Neben Auschwitz-Birkenau und dem KZ Auschwitz III Monowitz gehörte zum Lagerkomplex Auschwitz das Stammlager Auschwitz I, das als Arbeits-, aber ebenso als Vernichtungslager diente. LÜD

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