Erschienen (ohne Bild) am 21.11.2007, Naumburger Tageblatt
Logopädische Lehrpraxis im Krankenhaus Naumburg gestern eröffnet
Therapien werden Schulung
Ein besonderer Raum im Krankenhaus Naumburg stellt einen weiteren Schritt in der Zusammenarbeit zwischen Saale-Unstrut-Klinikum und Medizinische Berufs-Akademie Naumburg (MBA) dar. In der Abteilung für Innere Medizin wurde gestern eine Logopädie-Lehrpraxis eröffnet. In dem Raum können Auszubildende einzelne Therapien, die mit Patienten der Neurologie und der Geriatrie durchgeführt werden, dank Kamera und Bildschirm zeitgleich verfolgen. Eine Trennwand teilt das frühere Patientenzimmer in einen Therapie- und einen Beobachtungsraum. „Das ist ein wunderbares Arbeiten und für die Schüler eine optimale Vorbereitung auf ihr klinisches Praktikum, denn hier kann der theoretische Stoff an Fallbeispielen vermittelt werden“, erklärte Lehrlogopädin Christiane Gantz diese Form des praxisnahen Unterrichtes mit Einsatz moderner Technik. Die beiden Logopäden der Klinik, Jana Prüfer und Babett Schmieder, sprechen die einzelnen Therapien mit der Schule ab. Die Patienten geben zuvor auch ihr Einverständnis.
An der hiesigen Akademie in der Bahnhofstraße lernen zurzeit 48 Frauen und Männer in zwei Klassen diesen medizinischen nicht-ärztlichen Beruf. Die Ausbildung dauert drei Jahre und umfasst neben der Theorie auch mehrere Praktika. Eine Besonderheit gibt es in Naumburg. Gantz: „Die Lehre geschieht in Modulen. Das heißt, die einzelnen Fachgebiete gruppieren sich um einen thematischen Kern.“ Pro Ausbildungstag sollen die zukünftigen Logopäden drei bis vier ausgewählte Therapien in der Lehrpraxis verfolgen können. Schon vor der gestrigen Eröffnung fanden zwei Sitzungen statt. Die Idee für die Lehrpraxis hatten MBA-Geschäftsführerin Dr. Birgit Braune und Dr. Ines Hoche, die Chefärztin der Klinik für Geriatrie und kommissarische Chefärztin der Klinik für innere Medizin, bereits vor einem Jahren. In den letzten vier Wochen wurde das gemeinsame Projekt intensiv vorbereitet. „Nicht nur die Schüler profitieren von der Lehrpraxis. Auch wir. Schließlich gibt es einen großen Bedarf an Logopäden“, sagte die Chefärztin. Nach dem geplanten Neubau der geriatrischen Abteilung soll die Praxis dort ihren Platz einnehmen.