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Schüler der Sekundarschule Jan Hus und der MBA nehmen an Gedenkfeier teil

(1) Viele Zuhörer findet das Gedenken an die Pogrome vom 9. November 1938 in Naumburg. An der Ecke Jakobsstraße/ Jüdengasse spricht dazu unter anderem Pfarrer Hans-Martin Ilse.

(2) Schüler Tristan Beckhaus stimmt musikalisch ein.
(3) Julia Specking undSasha Rummler verlesen die Namen der 54 verfolgten und ermordeten Naumburger Juden.

Erschienen am 10.11.2016, Naumburger Tageblatt, Fotos (3): Torsten Biel

Erinnern, um nicht zu vergessen – POGROME
Über 180 Schüler nehmen an Gedenkveranstaltung des Friedenskreises in Naumburg teil.

VON MICHAEL HEISE

NAUMBURG – 78 Jahre erst ist es her, als die systematische Verfolgung der Juden in Deutschland ihren Anfang nahm, und nur 26 Jahre sind es, als die Mauer fiel. Pfarrer Hans-Martin Ilse nennt beide Ereignisse nicht, weil sie zufällig auf einen 9. November fielen, sondern, weil sie drohen, in Vergessenheit zu geraten. „Es gibt kaum noch Zeitzeugen der Juden-Pogrome. Dabei ist das Gedenken wichtig, um nicht zu vergessen, wie es soweit kommen konnte“, so Ilse.

Als der Pfarrer ans Mikrofon tritt, hat bereits Tristan Beckhaus musikalisch eingestimmt. Er gehört zu über 180 Schülern von Freier Schule und Medizinischer Berufsakademie (MBA), die sich in der Jakobsstraße/Ecke Jüdengasse versammeln, um an der Pogrom-Gedenkveranstaltung des Friedenskreises Naumburg teilzunehmen. Anders als bisher, findet diese nicht in den Abendstunden statt, sondern zur Mittagszeit.

Der Resonanz tut das gut, viele Passanten bleiben stehen und hören zu. Pfarrer Hans-Martin Ilse erinnert daran, dass mit dem 9. November 1938 zwar die systematische Verfolgung der Juden in Deutschland und später in Europa ihren Anfang genommen habe, dem aber ein schleichender Prozess des Wegschauens vorausgegangen sei. Er spannt den Bogen ins Heute nicht wörtlich, doch ist zu spüren, dass er damit auf aktuelle Entwicklungen in Deutschland und Europa anspielt.

Naumburgs Vize-Oberbürgermeister Armin Müller spricht von einer Entwürdigung und Entrechtung der Juden damals. Die Ereignisse gelte es, im Gedächtnis zu behalten. Nachfolgend werden die Namen der 54 Juden aus Naumburg verlesen, die getötet und verfolgt worden waren.

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