Ausbilderin Katja Wagner (li.) schaut sich mit Nancy Ackermann ein Gruppenprojekt an, das in der Stadtbibliothek ausgestellt wird.
FOTO: Helga Freund
Erschienen am 03.02.2014, Naumburger Tageblatt
Zeitreise durch Zeitz
Auszubildende der MBA gestalten eine Ausstellung über ihre Beruf
Zum dritten Mal stellt die Medizinische Berufs-Akademie Zeitz (MBA) in der Stadtbibliothek Martin Luther aus. „Spielend lernen und leben von Jung bis Alt“ heißt die Schau, die jetzt eröffnet wurde. Auszubildende, die Altenpfleger oder Ergotherapeut lernen, haben die Ausstellung vorbereitet und aufgebaut. Zu sehen sind unter anderem Exponate, die die Auszubildenden selbst entworfen haben. Etwa ein Zeitz-Brettspiel. „Wir wollten ein Brettspiel machen, was andere begeistert“, sagt René Laue. Er lernt berufsbegleitend Altenpfleger. Mit anderen Azubis hat er sich auf eine Zeitreise durch Zeitz begeben, Fotos von Gebäuden herausgesucht und dazu recherchiert, was es mal wo gab und was daraus heute geworden ist.
Die Bewohner eines Pflegeheims oder Betreuungszentrums, die das Spiel nutzen können, gehen mit Spielfiguren über das Spielfeld und ziehen bei rot gekennzeichneten Feldern Karten. Auf denen ist etwas zur Stadt Zeitz notiert oder ein Bild zu sehen. Die Bewohner werden dadurch animiert, zu erzählen, was sie sehen, woran sie sich noch erinnern können. Und was aus den Gebäuden und Plätzen geworden ist. Das fördert die Kommunikation und das Erinnerungsvermögen der Bewohner, erklärte René Laue. Das Betreuungspersonal lernt ebenfalls dazu, denn nicht alle kennen noch die Zeitzer Drahtseilbahn – um nur ein Beispiel zu nennen.
Ähnliches Ziel verfolgt das Spiel von Eva Kornblum und Brit Meinhardt, die ebenfalls berufsbegleitend Altenpfleger lernen. Ihr Spiel nennt sich „Wa-Ta-Fra – wahrnehmen, tasten, fragen“. Die Bewohner sollen Dinge, die in einem Beutel verdeckt liegen, ertasten und bekommen dazu Fragen gestellt. Bei Münzen etwa welche Währungen sie kennen. „Dadurch werden sie ins Erzählen kommen“, sagt Eva Kornblum. Die Spiele sind so konzipiert, dass sie im Alltag von Ergotherapeuten eingesetzt werden können. Erstmal stehen sie und andere Exponate sowie Informationstafeln zu den Berufsbildern bis 31. März in der Stadtbibliothek.